10 Jahre Campelle: Lebendiger Rückzugsort an der Uni Flensburg

10 Jahre Campelle: Lebendiger Rückzugsort an der Uni Flensburg

Die Kapelle auf dem Campus der Europa-Universität in Flensburg feiert ihr zehnjähriges Jubiläum.

Mit rund 100 Gästen aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Studium und Kultur hat die Evangelische Studierendengemeinde (ESG) jetzt gemeinsam mit der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) das zehnjährige Jubiläum der Campelle, der Kapelle auf dem Campus, gefeiert.

„Die Campelle ist ein kleines Wunder und gibt Raum für freie Ideen und Begegnungen“, sagte Silke Nicoline Hansen, Pastorin der ESG, während des Jubiläumsgottesdienstes: „Sie ist ein Ort der Stille und der Besinnung zwischen Audimax und Mensa, ein sakraler Neubau, eine architektonische Besonderheit, ein Haus, das ökumenisch und interreligiös genutzt wird. Das alles zusammen gibt es nirgendwo sonst.“

Die Idee zu einer Kapelle auf dem Campus entstand 2003, als die Evangelische Studierendengemeinde mit dem Umzug der Universität auf den Sandberg einen neuen Raum brauchte. Ein spiritueller Ort mitten auf dem Campusgelände von Hochschule und Universität – das begeisterte viele Menschen. 2005 gründete sich ein Initiativkreis und begann, zahlreiche Spenden von Privatpersonen, Firmen und Stiftungen für die Baukosten von rund 400 000 Euro zu sammeln.

Im selben Jahr entschied die Nordelbische Kirche, dass sie die Trägerschaft für einen solchen Raum übernehmen würde. 2006 entstand in einem Namenswettbewerb der Name „Campelle“ und das Architektenbüro Helmut Riemann gewann mit seinem umgesetzten Entwurf den Architekturwettbewerb. Am 11. November 2009 wurde die Campelle schließlich eingeweiht.

Schnell wurde sie ein fester Bestandteil des Flensburger Campus: Seelsorge und Beratung, internationale Abende, Ausstellungen und Lesungen, Tanzvorführungen und Konzerte, Diskussionen und Workshops, Gottesdienste und Andachten, Begegnung und Gemeinschaft finden in ihr statt.

„Mit ihrer Offenheit unterstützt die Campelle die Integration internationaler Studierender auf dem Campus und sie verkörpert ein zivilgesellschaftliches Engagement für jene Werte, die unser Leitbild hochhält: Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit, Vielfalt“, würdigte Dr. Christoph Jansen , Präsident der Europa-Universität Flensburg, die kleine Kapelle. „Die Campelle versteht sich über konfessionelle Zugehörigkeit hinaus als spirituelle Rückzugsmöglichkeit und ist damit ein notwendiger Gegenpol zum oft hektischen Alltag“, so Jansen.

Architektonisch ist der kleine Bau direkt am Kreisverkehr zu Audimax und Mensa eine Besonderheit: Kernstück ist ein hoher, neun mal neun Meter großer leerer Raum mit einer sichtbaren Holzrahmenkonstruktion und einem Lichtkranz aus transluzenten Kunststoff-Stegplatten. Eine umlaufende Doppelreihe aus Birken folgt der strengen Geometrie des Hauses, schafft eine Art Wandelgang und erzeugt Licht- und Schatteneffekte im Inneren. Beim Holzbaupreis Schleswig-Holstein hat der Bau 2009 eine Anerkennung erhalten.

Geschichte

  • 2003: Idee zu einer Kapelle auf dem Campus entsteht.
  • 2005: Ein Initiativkreis gründet sich. Die Nordelbische Kirche entscheidet sich, die Trägerschaft
    zu übernehmen.
  • 2006: Der Name „Campelle“ gewinnt den Namenswettbewerb.
  • 2008: Der Bauantrag wird gestellt.
  • 2009 Mai: Erster Spatenstich, 10. Juni Grundsteinlegung, 11. November Einweihung.
  • 2011 „Fest der Bäume“: Der Unternehmer Günther Fielmann stiftet 90 Birken rund um die Campelle.

 
Bild (Bärbel Ballschke, v.l.):
Simone Lange, Oberbürgermeisterin Flensburg, Florian Aydogan (Leiter der katholischen Hochschulgemeinde), Wiebke Schröder (Mitglied der evangelischen Studierendengemeinde), Hauke Weidler (Mitglied der katholischen Hochschulgemeinde), Dr. Christoph Jansen (Präsident der Hochschule Flensburg), Carmen Rahlf (Pröpstin Flensburg), Pastorin Silke Nicoline Hansen (Leiterin der evangelischen Studierendengemeinde), Maike Borrmann (ehemalige ESG-Pastorin), Pastor Sebastian Borck (ehemaliger Leiter des Hauptbereiches Seelsorge und gesellschaftlicher Dialog der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche).
Nicht auf dem Foto: Prof. Dr,. Monika Eigmüller, Vizepräsidentin für Europa und Internationales.