Steigende Schülerzahlen an Hamburgs katholischen Gymnasien
Katholische Gymnasien in Hamburg verzeichnen einen deutlichen Anstieg der Schülerzahlen für das kommende Schuljahr 2024/25. Spitzenreiter bei den weiterführenden Schulen sind die Sankt-Ansgar-Schule und die Sophie-Barat-Schule mit einem Plus von. 41,3% bzw. 36% bei den neuen Fünftklässlern. Ein deutliches Plus verzeichnet das Erzbistum Hamburg als größter Privatschulträger der Stadt auch bei den beginnenden Erstklässlern in Eimsbüttel (48,4%), Wilhelmsburg (22%) und Blankenese (11,3%).
Insgesamt werden im kommenden Schuljahr voraussichtlich 6.208 Schülerinnen und Schüler eine katholische Schule in der Hansestadt besuchen. Im Vergleich zum Vorjahr sinkt die Gesamtzahl zwar leicht um 35 Kinder und Jugendliche (-0,56%, 2023/24: 6.243) – allerdings wegen bereits auslaufender Schulstandorte. „Es ist uns gelungen, trotz des laufenden Abbaus des Niels-Stensen-Gymnasiums sowie des Stadtteilschulzweiges der Katholischen Schule Harburg den damit einhergehenden Verlust von mehr als 100 Schülerinnen und Schülern durch Anmeldezuwächse annähernd auszugleichen. Das ist ein überaus positives Zeichen für die Gesamtentwicklung“, erklärt Dr. Christopher Haep, Leiter der Abteilung Schule und Hochschule im Erzbistum Hamburg. „Wir sind bei der umfassenden Erneuerung unseres katholischen Schulsystems auf einem guten Weg“, so Haep.
3.731 Jungen und Mädchen besuchen eine von 13 Vor- und Grundschul-Standorten im Hamburger Stadtgebiet (2023/24: 3.750). Die geringere Gesamtzahl (-19 Schüler) ergibt sich durch zukünftige Schülerfrequenzsenkungen u.a. in den Grundschulklassen der Wilhelmsburger Bonifatiusschule und der Billstedter St. Paulus-Schule, die die Lernqualität weiter steigern sollen. Zu den größten Grundschulen zählen die Katholische Schule Bergedorf (466 Vor- und Grundschüler), die Katholische Schule Farmsen (421) sowie die Katharina-von-Siena-Schule in Langenhorn (382). Besondere Anmeldezuwächse bei den Erstklässlern im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen die Katholische Schule Am Weiher (+15 Schüler, +48,4%), die Katholische Bonifatiusschule Wilhelmsburg (+13 Schüler, +22%), die Katholische Schule Blankenese (+ 6 Schüler, + 11,3%) und die Katholische Schule Bergdorf (+8 Schüler, +8,3%).
Mit insgesamt 1.654 Schülern (2023/24: 1.614) und somit einem Plus von 40 Schülern werden die katholischen Gymnasien in das neue Schuljahr starten. Große Zuwächse gab es vor allem bei den Fünftklässler-Anmeldungen: Dort steigerte sich die jesuitisch geprägte Sankt-Ansgar-Schule um 33 Schüler von derzeit 80 auf zukünftig 113 Schüler – ein Plus von 41,3%. Die Sophie-Barat-Schule steigerte die Anmeldezahlen für die fünften Klassen um 36 Schüler auf zukünftig insgesamt 136 Jungen und Mädchen (2023/24: 100) – ein Plus von 36%. Insgesamt besuchen 863 Schüler (2023/24: 829) die Sophie-Barat-Schule, 729 Schüler (2023/24: 692) die Sankt-Ansgar-Schule und 62 Schüler (2023/24: 93) die letzten Jahrgänge des im Sommer 2025 auslaufenden Niels-Stensen-Gymnasiums.
823 Schüler (2023/24: 879) besuchen in Hamburg zukünftig eine katholische Stadtteilschule bzw. einen katholischen Stadtteilschulzweig, die an den katholischen Gymnasien zuhause sind: Stadtteilschuloberstufe an der Sankt-Ansgar-Schule (64 Schüler), Stadtteilschuloberstufe an der Sophie-Barat-Schule (68 Schüler) sowie Stadtteilschuloberstufe am Niels-Stensen-Gymnasium (44 Schüler). Die geringere Gesamtschülerzahl dieser Schulform ergibt sich durch die erfolgte Aufgabe von Stadtteilschulen in den vergangenen Jahren und durch den noch laufenden Abbau des Stadtteilschulzweigs der Katholischen Schule Harburg.
Mit 306 Schülern hat die Katholische Schule St. Paulus in Billstedt den größten Stadtteilschulzweig im katholischen Schulsystem, gefolgt von der Katholischen Bonifatiusschule in Wilhelmsburg (299 Schüler). „Unsere Stadtteilschulen in Wilhelmsburg und in Billstedt erfreuen sich seit Jahren großer Beliebtheit. Deswegen ist es richtig, an diesen beiden Standorten fokussiert und nachhaltig zu investieren“, begründet Dr. Christopher Haep die laufenden Bauinvestitionen in ein Fachunterrichtsgebäude in Billstedt sowie die Neubauplanungen für ein weiteres Unterrichtsgebäude und in eine neue Sporthalle auf dem Schulgelände an der Bonifatiusstraße in Wilhelmsburg.
An der Katholischen Schule Harburg läuft hingegen der Stadtteilschulzweig im Sommer 2025 aus. „Wir werden die traditionsreiche Schule dann als Grundschule auf dem Campus des heutigen Niels-Stensen-Gymnasiums weiterentwickeln – mit ganz neuen räumlichen sowie pädagogischen Möglichkeiten“, skizziert Haep die Zukunftspläne des Erzbistums Hamburg. „Im Sommer 2025 geht’s für die neue KSH dann auf dem Schulgelände an der Alten Feuerwache weiter“, so Haep.
Und die Schulentwicklung des Erzbistums Hamburg nimmt auch in Barmbek konkrete Formen an.
So steht dort die Grundsteinlegung für eine moderne dreizügige Vor- und Grundschule – in unmittelbarer Nachbarschaft zum Mesterkamp-Quartier – unmittelbar bevor. Der ca. 5.000 m² große Neubau der Sophienschule wird neben einer Sporthalle, einer Aula und Mensa auch ein grünes Klassenzimmer, einen Raum der Stille und einen Kindergarten beinhalten. Die voraussichtlichen Gesamtinvestitionen liegen bei mehr als 25 Millionen Euro. Mit einer Millionenspende beteiligt sich die Hamburger Familie Franke, die ihre geschäftlichen und privaten Wurzeln in Barmbek-Uhlenhorst hat, an diesem Zukunftsprojekt. „Die Unterstützung durch Mäzene und die Kooperationen sind für uns als Privatschulträger ein wesentlicher Baustein für die zukünftige Entwicklung und nachhaltige Absicherung des katholischen Schulsystems“, erklärt Haep. So sei beispielsweise auch die Sanierung und Neugestaltung des Themenhauses an der Katholischen Schule St. Paulus in Billstedt durch großzügige Förderungen – u.a. durch die Ingeborg-Gross-Stiftung sowie die Swisslife-Stiftung für Chancenreichtum und Zukunft – ermöglicht worden.
Schülerinnen und Schüler an den katholischen Schulen spiegeln die Internationalität der Millionenmetropole wider: Im laufenden Schuljahr werden Kinder und Jugendliche aus insgesamt 78 Nationen unterrichtet. „Der kulturelle Reichtum an den katholischen Schulstandorten ist nicht nur ein großartiger Schatz für die Schulgemeinschaften und jeden einzelnen Schüler, sondern zugleich für unsere ganze Stadt. Das ist gelebte Integration, die unsere Gesellschaft gerade in diesen schwierigen Zeiten besonders braucht – in einer Zeit, die durch Hass, Fremdenfeindlichkeit und Populismus gekennzeichnet ist. Dem stellen wir uns mit einer verstärkten Demokratiebildung und einer Werteerziehung auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes entgegen. Tag für Tag neu“, erklärt Dr. Christopher Haep.
Mit durchschnittlich 57 % stellen die katholischen Schülerinnen und Schüler die mit Abstand größte konfessionelle Gruppe dar. 20 % aller Kinder und Jugendlichen sind evangelisch, 23 % gehören einer anderen oder keiner Konfession an.
Schülerzahlen im Überblick:
Datenbasis: Zahlen der Abteilung Schule und Hochschule des Erzbischöflichen Generalvikariates Hamburg vom 26. Februar 2024