Abschied und Aufbruch: Niels-Stensen-Gymnasium verabschiedet sich nach 22 Jahren
Katholische Schule Harburg übernimmt mit zukunftsweisendem Konzept
Mit einem feierlichen Gottesdienst unter der Leitung von Erzbischof Stefan Heße wurde am gestrigen Donnerstag das Niels-Stensen-Gymnasium in Harburg offiziell verabschiedet. Nach 22 Jahren engagierter Bildungsarbeit endet mit diesem Schuljahr ein besonderes Kapitel katholischer Schulgeschichte.
In seiner Predigt verwies Erzbischof Heße auf den Namenspatron. Niels Stensen sei nicht nur ein bedeutender Naturwissenschaftler gewesen, der als Pionier moderner Anatomie für seine wissenschaftliche Neugier bekannt wurde. „Er beeindruckte zugleich durch seine tief verwurzelte Spiritualität, seine konsequente Hinwendung zum Glauben“, so Heße über den Bischof. Als Schulpatron stehe er damit beispielhaft für die Verbindung von Glaube, Denken und Verantwortungsbewusstsein – ein Leitbild, das das Niels-Stensen-Gymnasium geprägt habe.
„Das Niels-Stensen-Gymnasium war weit mehr als nur ein Lernort – es war ein Raum für Persönlichkeitsentwicklung, gelebten Glauben und kulturelle Bildung“, würdigte Dr. Christopher Haep, Leiter der Abteilung Schule und Hochschule im Erzbistum Hamburg, in seiner Rede. „Diese Schule hat nicht nur Wissen vermittelt, sondern Haltungen gestärkt – sie war ein Ort, an dem junge Menschen sich selbst, ihre Verantwortung und ihren Platz in der Gesellschaft finden konnten.“ Er dankte den Lehrkräften für ihren unermüdlichen Einsatz, den Eltern für ihr Vertrauen und den Schülerinnen und Schülern für ihre Lebendigkeit und Mitgestaltung.
Besonderer Dank galt Schulleiter Winfried Rademacher, der das NSG in den vergangenen Jahren geprägt hat. Seit 2007 im katholischen Schulsystem tätig, führte er die Schule seit 2018 als Schulleiter durch herausfordernde Zeiten. Auch Schulsekretärin Christina Wiki wurde in den Ruhestand verabschiedet – sie war seit 2004 verlässliche organisatorische Stütze des Schullebens und in vielen Gremien aktiv.
Das Niels-Stensen-Gymnasium war seit seiner Gründung 2003 ein Ort lebendiger katholischer Bildung. Innovative Unterrichtskonzepte, eine starke musisch-kulturelle Ausrichtung, soziales Engagement, internationale Austauschprojekte sowie ein klar christlich geprägtes Schulklima machten das Gymnasium zu einem besonderen Lernort im Pastoralen Raum Hamburg Süd.
Doch mit dem Abschied geht es zugleich um einen neuen Anfang: Zum kommenden Schuljahr zieht die Katholische Schule Harburg in das Schulgebäude des NSG an der Alten Feuerwache. Die Grundschule wird dort unter der Leitung von Oliver Weinhold neu aufgestellt – mit einem modernen, kindgerechten Lernkonzept, innovativen Raumstrukturen und einem starken Fokus auf individuelle Förderung.
„Wir schlagen in Harburg ein neues Kapitel auf“, sagt Dr. Haep. „Mit der Neuaufstellung der Katholischen Schule Harburg als profilierte Grundschule setzen wir ein starkes Zeichen für Bildungsgerechtigkeit, Integration und christliche Werte – mitten im Stadtteil.“
Mit neuen Räumlichkeiten, neuen pädagogischen Konzepten und einer klaren Vision startet die Katholische Schule Harburg im August 2025 in eine neue Ära – mit dem Ziel, jungen Kindern in einem inspirierenden Umfeld bestmögliche Entwicklungschancen zu bieten.
Foto: Christof Haake