Lehrkräfte im Weiterqualifizierungsstudiengang trafen sich in Nütschau

Lehrkräfte im Weiterqualifizierungsstudiengang trafen sich in Nütschau
Seit Ende Januar 2021 fanden alle Studientage und Module im Weiterqualifizierungsstudiengang „Schulpraktische Religionspädagogik“ online statt. Der Studiengang wird in Kooperation der beiden Erzbistümer Berlin und Hamburg und der Katholischen Hochschule für Sozialwesen (KHSB) angeboten. Nun trafen sich die teilnehmenden Lehrkräfte und ihre Dozentinnen anlässlich eines Modulblocks im Kloster Nütschau zum ersten Mal persönlich.

Mit drei großen Themenbereichen hatten die Teilnehmenden ein abwechslungsreiches Programm zu absolvieren. Nach einem Warming-up am Freitagnachmittag stiegen die Lehrkräfte mit Friederike Mizdalski vom Referat Religionspädagogik in Schulen im Erzbistum Hamburg in die Bibeldidaktik ein. Das Wetter spielte mit, sodass es möglich war, Stellübungen, Speeddating und die Quadratmethode unter freiem Himmel durchzuführen. Die Quadratmethode schaffte über Statements, zu denen sich die Teilnehmenden positionieren sollten, eine Öffnung zu Jona. Dieser biblische Text war ein Praxisbeispiel für die Transformation eines Textes in eine Erzählung. Dazu arbeitete die Gruppe intensiv hinter, in und vor dem Text, setzte sich mit unterschiedlichen Formen der Erzählung auseinander und gestaltete am Ende ganz individuelle eigene Erzählungen, z.B. Jona im Bauch des Fisches.

Mit Frau Prof.in Annette Edenhofer (KHSB) gab es einen vertieften Einblick in die Religionsdidaktik: „Wir haben Religionsdidaktik diskutiert.,“ berichtet Edenhofer anschließend. Die Grundnavigation war die Lehre vom Lehren aus der spirituellen Wurzel im Lebensraum Gottes zu spüren, deren Ziel ist, Persönlichkeitsentwicklung und Mitmenschlichkeit zu fördern: Gottebenbildlichkeit! „Dabei ist auch Trauriges und Schmerzliches zu erschließen. Kinder und Jugendliche werden so befähigt, in einer Welt der Ungleichheit ihre Begabungen zu entfalten und Ungerechtigkeit gewaltfrei widerstehen zu lernen. So kann die Welt mehr und mehr Schöpfung werden!“

In Experimenten nahm Edenhofer die Methoden wörtlich als „anschlussfähige Wege“: Von bildnerischem Gestalten zur Lehrer_innenrolle mit Blick auf Gelungenes, Herausforderndes und Fragliches – über Körper- und Vertrauensübungen als Basismethoden-Set für achtsame Interaktion – bis zu Gedankenexperimenten zur „Gewaltspirale“, um gefährliche Aggressionen und Ignoranz zu gutem Engagement rebalancieren zu können. Die Gruppe teilt das didaktische Ideal nach Maria Montessori: „Lehre mich, es selbst zu tun!“ Lehrende haben Vorwissen und lernen dennoch täglich in ihren Lerngruppen mit, wie Religionsthemen hier und jetzt kreativ geteilt werden können. Am Samstagabend führte Frau Prof.in Christine Funk (KHSB) mit dem Film „Just a Kiss“ bei Kinoatmosphäre in die Theologie der Religionen ein und stieß am Sonntagvormittag mit Impulsen wie „So Gott will“ und „Inshallah“ das Gespräch über das dahinter steckende Gottesbild und eigene Gottesvorstellungen an.

Weitere Infos:
www.erzbistum-hamburg.de
www.facebook.com