Erzbischof unterstützt Solidaritätsaktion des Niels-Stensen-Gymnasiums
„Wenn ich das nur so könnte wie Ihr“, staunte Erzbischof Stefan Heße über das praktische Geschick einiger Jugendlicher beim Einpacken von Geschenken.
Gemeinsam mit ihren Klassenkamerad_innen beteiligten sich auch die Oberstufenschüler_innen Marilena, Pascal und Neltje an der diesjährigen Solidaritätsaktion des Niels-Stensen-Gymnasiums für obdachlose und bedürftige Menschen in Harburg.
Die liebevoll zusammengestellten Aufmerksamkeiten für den täglichen Bedarf werden noch in der Adventszeit ihre Empfänger_innen erreichen.
„Eure Pakete sind Lichtpunkte im Leben anderer Menschen“, dankte Heße den Jugendlichen bei der anschließenden Andacht in der St. Maria-Kirche – und ergänzte: „Ja, Ihr selbst seid Lichtpunkte. Behaltet das unbedingt bei!“.
Unter dem Leitwort „Leuchttage“ bereiten sich die unterschiedlichen Jahrgänge des katholischen Gymnasiums mit musikalisch-adventlichen Beiträgen, guten Wünschen für die Mitschüler_innen („Leuchtzeilen“), Andachten und solidarischem Handeln auf das diesjährige Weihnachtsfest vor.
Zuvor diskutierte Hamburgs Oberhirte mit den Schüler_innen über persönliche Erfahrungen während der Corona-Pandemie, fehlende Begegnungen, Homeschooling und veränderten Präsenzunterricht.
„Ich hatte das Gefühl, das Lernen verlernt zu haben“, gestand Stephanie und erntete Kopfnicken bei den Mitschüler_innen.
Und die Skepsis der Jugendlichen hinsichtlich des weiter steigenden Infektionsgeschehens und etwaiger Folgen für den Schulalltag war geradezu mit Händen zu greifen. „Wir werden auf Dauer vorsichtig sein müssen“, prophezeite Heße.
Anschließend setzten die angehenden Abiturient_innen die Themen Missbrauch und Schulschließung auf die Tagesordnung. „Ja, mir sind Fehler passiert – aber ich habe weder vertuscht noch verdeckt“, erklärte Heße. Als Teil des damaligen Kölner Systems habe er mit seinem Rücktrittsangebot an den Papst ein Zeichen gerade auch gegenüber den Betroffenen setzen wollen.
Seine besondere Aufgabe sehe er nun im Erzbistum Hamburg darin, mit klaren Strukturen, Verantwortlichkeiten und Präventions-Vorgaben zukünftigen Missbrauch zu verhindern. Mit den Augen der Betroffenen immer wieder neu auf das System zu schauen und es zu verbessern, das sei das Ziel.
Deutliches Unverständnis zeigten die Schüler_innen hinsichtlich der vom Erzbistum getroffenen Schulschließungsentscheidung.
„Die Entscheidung ist gefallen“, entgegnete Heße unmissverständlich und verwies unter anderem auf die weiterhin bestehende dramatische Finanzsituation des Erzbistums. „Und die notwendigen Veränderungen betreffen nicht nur die Schulen, sondern viele weitere Bereiche unseres Erzbistums“, schwor der Erzbischof die Jugendlichen auf weitere Veränderungen in den Pfarreien und kirchlichen Institutionen ein, um Kirche im Norden zukunftssicher aufzustellen.
„Bleibt die Hoffnung auf ein wirkliches Leuchtturmprojekt“, bilanzierte eine Oberstufenschülerin – und knüpfte damit an das Motto der diesjährigen Adventsaktion des Niels-Stensen-Gymnasiums an.