Ausgezeichnet: 20 Jahre BONI-Preis
Dass es in der Schule nicht nur auf die Noten ankommt, sondern immer auch auf das soziale Engagement, den persönlichen Einsatz und die Impulse jedes Einzelnen für die Gemeinschaft – das verdeutlicht Jahr für Jahr der BONI-Preis der Katholischen Bonifatiusschule in Wilhelmsburg. Bereits zum 20. Mal wurde in diesem Jahr das besondere Engagement von Kindern und Jugendlichen bei einer Festveranstaltung gewürdigt. „Wir zeichnen damit Leistungen aus, die in aller Regel durch Noten und Zeugnisse nicht entsprechend gewürdigt werden können“, bekräftigte Boni-Preis-Stiftungsvorstand Ulrich Seumenicht das Ziel der Preisverleihung.
Zwei echte Vorbilder wurden gleich zu Beginn der Veranstaltung von Laudatorin Julia Erkes-Barialai mit einer Urkunde und einem Preisgeld ausgezeichnet: Die Viertklässler Etchi Mbeng-Etchi und Lilly Victoria Pochert fielen Lehrern und Mitschülern bereits seit Jahren durch ihr außerordentliches Sozialverhalten auf. Für den neunjährigen Etchi ist unfaires Verhalten schon immer ein absolutes No-go. „Wir wissen: Fairness und die Beilegung von Streitereien stehen für Dich an erster Stelle. Immer und überall setzt Du Dich dafür ein“, erläuterte Erkes-Barialai. Mitschülerin Victoria falle durch ihre enorme Empathie auf. Sie spüre sehr schnell, wie die Stimmung in der Klasse sei und kümmere sich um traurige Mitschüler. „Diese bedingungslose Hilfsbereitschaft ist einfach großartig“, so die Laudatorin.
Wörter bilden Brücken zwischen Menschen, lassen Verbindungen entstehen und sind die Grundlage für so vieles im Alltag. Dieser Grundsatz gilt ganz besonders im schulischen Bereich. Nur: Was macht man, wenn die gemeinsame Sprache fehlt, um Dinge zu klären? Was tun, wenn Schülereltern keinerlei Deutsch sprechen? Die Zehntklässlerin Noorisbel Medina Colon hat in einer solchen Situation spontan Ihre Hilfe als Dolmetscherin angeboten, um die Kommunikation mit den ausschließlich spanisch sprechenden Eltern zu ermöglichen. Auch bei weiteren Gesprächen bot sie ihre Hilfe an. Für diese überaus vetrauensvolle, professionelle und bereichernde Unterstützung wurde Noorisbel Medina Colon ebenfalls mit dem BONI-Preis und einem Preisgeld in Höhe von 80 Euro gewürdigt.
Gleich eine ganze Gruppe von Siebt- bis Zehntklässlern zeichnete Stiftungsvorstand Ulrich Seumenicht für ihr besonderes künstlerisches Engagement aus: Leylin Aleyna Güney, Alina Ghazaryan, Sören Scholz, Lea Brandt und Lea Zinn überzeugten mit markanten und kreativen Plakatentwürfen, Portraits in Schablonentechnik und digitaler Gestaltung, die bereits in Ausstellungen präsentiert und teilweise in der Öffentlichkeitsarbeit der Schule Anwendung fanden. Schulleiterin Bianca Neugebauer zeichnete im Anschluss die kreativen „geschichten- und gedichtschreibenden“ Vietklässlerinnen Malin Onken und Nevia Schröder aus. Beide wurden von ihrer Deutschlehrerin nominiert, weil sie sich „weit über den Unterricht hinaus mit ihren Talenten beschäftigt und sie konsequent weiterentwickelt haben – in einer geradezu einzigartigen Art und Weise“, so Neugebauer.
Ein Sonderlob erhielt Siebtklässler und Star Wars-Fan Max Julian Raue, der sich vom ewigen Kampf zwischen Gut und Böse inspirieren ließ und mit seinen besonderen Gaben der Ästhetik und Kreativität Science Fiction zum Leben erweckt. „So entstehen mit großer Hingabe Kunstwerke wie selbstgebastelte Helme, Handschuhe und Klone, die die Welt von Star Wars anfassbar machen“, begründete der ehemalige Schulleiter Erhard Porten die den Jury-Entscheid. Darüber hinaus unterstützt der Preisträger immer wieder Klassenprojekte, die den sozialen Zusammenhalt stärken.
„Wir sind sehr froh über die außergewöhnlich inspirierenden Bewerbungen, aus denen wir in diesem Jahr auswählen konnten – und sind sehr dankbar dafür, dass die Stiftung das großartige Engagement der Schülerinnen und Schüler mit Preisgeldern unterstützt“, erklärte Neugebauer. Und richtete ihren Blick bereits auf das kommende Jahr. Denn eine Auszeichnung schulischen und außerschulischen Engagements wird es auch dann wieder geben.