Bill Viola: Meteoriten im Niels-Stensen-Gymnasium

Bill Viola: Meteoriten im Niels-Stensen-GymnasiumOberstufenschüler des Harburger Niels-Stensen-Gymnasiums verwandeln einen Klassenraum in ein Bill Viola-Kunstobjekt. Unterstützt werden sie dabei von Künstlern der Deichtorhallen sowie dem KULTURFORUM21, dem Educationprogramm der katholischen Schulen in Hamburg.

In der abgedunkelten Klasse an der Barlachstraße schweben silberne Meteoriten in unterschiedlichen Größen scheinbar schwerelos durch den Raum. Eine Spiegelfläche unterhalb der Kunstinstallation veranschaulicht die unendliche Weite des Weltraums. Blau-graue Farbtöne dominieren die Boden- und Wandgestaltungen. Es herrscht Ruhe – und eine große Zufriedenheit. Denn Schülerinnen und Schüler des 11. Jahrgangs des katholischen Niels-Stensen-Gymnasiums haben unter der Anleitung von Lehrer Jendrik Helle sowie zwei Künstlern der Hamburger Deichtorhallen ganze Arbeit geleistet. „Es ist schon klasse, einen ganzen Raum zu gestalten und gemeinsam etwas wirklich Großes zu schaffen“, freut sich Aneta (16).

Bill Viola - Meteoriten im Niels-Stensen-GymnasiumMehr als 300 Schülerinnen und Schüler aus ganz Hamburg haben sich seit Anfang April vom amerikanischen Medienkünstler Bill Viola und seinen Werken inspirieren lassen. Bill Viola zählt zu den wohl bedeutendsten zeitgenössischen Installations- und Videokünstlern weltweit. Mit dem Harburger Laboratorium findet das Kunstprojekt nun seinen Abschluss. In sieben katholischen und einer evangelischen Schule entwickelten Kinder und Jugendliche in den vergangenen Wochen aus einfachen Klassenräumen und Pausenhallen durch unterschiedlichste Materialien nach zwei Tagen ganz persönliche Räume mit außergewöhnlichen Installationen. Violas Werke beschäftigen sich mit den zentralen Themen des menschlichen Lebens: Geburt, Tod, Liebe, Emotionen und Spiritualität. Die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft sind ein entscheidender Teil seiner Arbeit. Und genau davon haben sich auch die Harburger Gymnasiasten inspirieren lassen.

Im Niels-Stensen-Gymnasium bereiteten die Oberstufenschüler zunächst in Kleingruppen eigene Raummodelle in ganz unterschiedlicher Ausrichtung vor. Schließlich einigte sich die Klasse auf das Thema „Universum“. Aus Styropor, Luftpolsterfolie und Klebeband fertigten die kreativen Jugendlichen dann Meteoriten in unterschiedlicher Größe und Beschaffenheit. Panzertape und silberne Sprühfarben vollendeten die Festkörper kosmischen Ursprung. „Es war einfach spannend zu sehen, welche Ideen wir wirklich umsetzen konnten – und welche eben nicht“, erklärt Dana (17). Mit Stolz blickt sie auf das vollendete Kunstwerk, ohne jedoch das nächste Ziel aus den Augen zu verlieren. „Nun wollen wir noch den Wettbewerb gewinnen“, so die Gymnasiastin. Denn pünktlich zur Eröffnung der großen Bill Viola-Ausstellung in den Deichtorhallen Hamburg am 2. Juni wird die kreativste Schul-Installation in einem eigens aufgebauten Container vor dem Eingang präsentiert. Alle weiteren Schul-Installationen sind in einer Fotoausstellung zu sehen. Aber für Dana und Aneta soll es schon der Container sein. Und die Chancen stehen nicht schlecht …

Info: Vom 2. Juni bis zum 10. September wird eine Ausstellung von Bill Viola in der Halle für aktuelle Kunst in den Deichtorhallen zu sehen sein. www.deichtorhallen.de

Fotos: Jörn Burmeister + Christoph Schommer