Bill Viola: „You are great!“
Drei Monate lang drehte sich an Hamburgs katholischen Schulen alles um diesen Mann und seine künstlerischen Werke. Mit eigenen Installationen spürten mehr als 300 Schülerinnen und Schüler von der ersten bis zur elften Jahrgangsstufe seinen Installations-Ideen nach. Nun trafen einige beteiligte Kinder und Jugendliche den US-amerikanischen Ausnahmekünstler Bill Viola zur großen Ausstellungseröffnung vor den Deichtorhallen. Und das Engagement der Hamburger Jung-Kreativen beeindruckte Bill Viola und seine Frau Kira Perov außerordentlich.
Mit einem herzlichen „You are great!“ adelte der Meister der Videokunst die Klassenraum-Installationen, die in einem eigens aufgestellten Container auf dem Vorplatz der Ausstellungshallen sowie in einer begleitenden Fotoausstellung der Öffentlichkeit präsentiert werden. In sieben katholischen Schulen, einer evangelischen Schule sowie einer Klasse junger Migranten aus der Zentralen Erstaufnahme am Grellkamp entwickelten Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichen Materialien ganz persönliche Räume. Ob Dschungel- oder Höhlenlandschaften, schwebende Meteoriten im Universum, Installationen mit meterlang verknoteten Plastikrohren und weißen Schirmen oder gar komplett verpackte Klassenräume und goldfarben gestaltete Pausenhallen – alles war möglich.
„Wir haben mit diesem Kunstprojekt einen sehr kreativen Prozess an unseren Schulen angestoßen, an dessen Ende jeweils etwas aufregend Neues stand“, erklärte Dr. Bettina Knauer, Leiterin des Educationprogramms KULTURFORUM21 der katholischen Schulen im Erzbistum Hamburg. Ziel sei es gewesen, sich intensiv mit der Gestaltung von Räumen zu beschäftigen und dabei bisherige Vorstellungen und Bilder zur Seite zu legen. „Bill Viola forderte uns heraus, neu zu denken“, so Knauer.
Die Werke des Künstlers beschäftigen sich mit den zentralen Themen des menschlichen Lebens: Geburt, Tod, Liebe, Emotion und Spiritualität. Nach einem Fototermin und einem herzlichen Händeschütteln ging es dann mit den beteiligten Schülern und Lehrern in die Ausstellung, die noch bis zum 10. September in den Deichtorhallen zu sehen sein wird.