Corona-Regeln, Impfungen, mobile Luftfilteranlagen:
Wie kommen die katholischen Schulen in der Bekämpfung der Pandemie voran?
Kurz nachgefragt bei Dr. Christopher Haep, Leiter der Abteilung Schule und Hochschule im Erzbistum Hamburg:
„Nach den Sommerferien sind die Schulen mit dem Regelbetrieb gestartet. Zwar gibt es durch die Bestimmungen der Corona-Hygienepläne weiterhin gewisse Einschränkungen im Schulablauf. Insgesamt bin ich aber froh und zufrieden, wie dieses Schuljahr gestartet ist. Von sehr vereinzelten Quarantänen einzelner Klassen oder vereinzelten Quarantänen einzelner Schülerinnen und Schüler und einzelner Schulbeschäftigten abgesehen, hat es bislang auch keine großen Zwischenfälle und Unterbrechungen des Regelbetriebs gegeben. Das ist gut. Denn wir merken, wie wichtig es für die Kinder und Jugendlichen ist, wieder in der Schule zu sein, geordneten Unterricht zu erhalten, ihre Freundinnen und Freunde regelmäßig zu sehen und sich in der Schulgemeinschaft zu bewegen. Es herrscht ein großes Nachholbedürfnis in Sachen Gemeinschaft, im sozialen und emotionalen Bereich.
Was die Impfungen von Schulbeschäftigten anbelangt, bin ich hoch zufrieden. Mit Ende der Sommerferien sind stichprobenartigen Auswertungen nach deutlich über 90% unserer Schulbeschäftigten geimpft gewesen – das ist eine hervorragende Quote. Das Impfen ist neben der konsequenten Anwendung der Hygieneregeln und den regelmäßigen Testungen die dritte wesentliche Säule im Kampf gegen die Pandemie. So wird der Schutz der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen und unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Schulen vorangebracht.
Die Impfungen von Schülerinnen und Schülern an unseren Schulen, die in Kooperation mit einem Hamburger Ärzteteam als freiwilliges Impfangebot organisiert und durchgeführt worden sind, sind sehr gut angenommen worden. Ein großes Lob für unsere Kooperationspartner und unsere weiterführenden Schulen! An allen unseren weiterführenden Schulen konnte den ab 12-jährigen Schülerinnen und Schülern ein solches Impfangebot gemacht werden. In den kommenden Tagen wird geklärt werden, ob wir an weiteren Tagen Impfangebote machen werden.
In den vergangenen Wochen ist die Anschaffung mobiler Luftfiltergeräte öffentlich intensiv diskutiert worden. Viele aus dem katholischen Schulsystem sind auch direkt auf mich zugekommen, um Fragen nach dem weiteren Vorgehen zu stellen. Nach übereinstimmender Einschätzung der Bauabteilung und der Schulabteilung des Erzbischöflichen Generalvikariates haben mobile Luftfilteranlagen einen ergänzenden Effekt zum ganz normalen, herkömmlichen Lüften durch Öffnen der Fenster. Das Lüften ist nach Aussage ernst zu nehmender wissenschaftlicher Studien grundsätzlich auch weiterhin ausreichend – und wird daher im Schreiben der Schulbehörde vom 27.08.2021 auch bei Einsatz von Luftfiltergeräten in Klassenräumen weiterhin verpflichtend vorgesehen, um Ansteckungsrisiken in den Klassenräumen zu minimieren.
Auch wenn an den katholischen Schulen vor diesem Hintergrund derzeit Anschaffungen von Luftfilteranlagen nur in Einzelfällen für schlecht belüftete Räume geplant sind, beobachten wir die Situation konsequent weiter und bewerten die Lage regelmäßig neu. Entgegen anderslautender öffentlicher Aussagen liegt eine staatliche Förderrichtlinie, wie die Ersatzschulen an den Mitteln zur Anschaffung mobiler Luftfiltergeräte beteiligt werden sollen, bislang nicht vor, wird aber in den nächsten Wochen erwartet.
Wir sind und bleiben kontinuierlich mit den Behörden und Fachexperten im Gespräch und werden unsere Schulen engmaschig auf dem Laufenden halten.“