Der israelisch-palästinensische Konflikt
… war kurz vor Weihnachten an der Sophie-Barat-Schule Thema einer Diskussionsveranstaltung der Oberstufe mit den Combatants for Peace. Zu Besuch waren zwei Vertreter dieser israelisch-palästinensischen Nonprofit Organisation, die gewaltfreie Wege der Verständigung zwischen Israelis und Palästinensern sucht. Gerade nach dem furchtbaren Terrorangriff der Hamas auf Israel und dem folgenden Krieg in Gaza, dem schon fast 20.000 Menschen zum Opfer gefallen sind, ist die Angst auf beiden Seiten groß. Und der gegenseitige Hass wächst.
In dieser so schwierigen Zeit sind der ehemalige israelische Soldat Rotem Levin und der Palästinenser Osama Iliwat in Europa unterwegs, um von ihren Erfahrungen zu berichten. Levin hatte in seiner Jugend keinen Kontakt zu Palästinensern, Iliwat hat Israelis zunächst nur als Soldaten kennengelernt. Beide haben Familienmitglieder oder Freunde durch Gewalt verloren. Vor einigen Jahren lernten sie sich über die Combatants for Peace kennen.
Zunächst zeigten die beiden einen Film über die Entstehung der Organisation. Anschließend erzählten Rotem Levin und Osama Iliwat ihre Lebensgeschichten, wie sie als Jugendliche, die in ihrer jeweiligen Welt aufwuchsen, die anderen als Feinde ansahen und erst allmählich – durch Kontakte zur anderen Seite, gegenseitiges Kennenlernen und Knüpfen von Freundschaften – merkten, dass Gewalt keine Lösung sein kann. Ein friedliches Zusammenleben aber könne nur funktionieren, wenn in Israel und Palästina die Menschenrechte für alle gelten. Dafür setzen sich beide, teilweise unter Lebensgefahr, ein. Auch bei ihren eigenen Leuten stößt ihr Engagement für Frieden nicht nur auf Verständnis…
Nach den Berichten von Rotem Levin und Osama Iliwat konnten die Oberstufenschüler_innen Fragen stellen. Und die Jugendlichen zeigten nicht nur großes Interesse. Sie waren zugleich tief bewegt von den Lebensgeschichten, dem Mut und Engagement der beiden Referenten. In einer Zeit, in der wir zunehmend wieder antisemitischen Haltungen begegnen, konnte diese Veranstaltung hoffentlich nicht nur aufklären, sondern auch deutlich machen, dass man immer versuchen sollte, auch die andere Seite zu verstehen. (M. Klinge)