Erzbistum Hamburg investiert rund 30 Millionen Euro in Schulentwicklung:
„Wir werden Unterricht ganz neu denken“ –
Start Erweiterungsneubau der Katholischen Bonifatiusschule in Wilhelmsburg
Die Schulentwicklung im Hamburger Süden nimmt Fahrt auf: Das Erzbistum Hamburg stellt die Katholische Bonifatiusschule in Wilhelmsburg neu auf und investiert etwa 30 Millionen Euro in die Erweiterung des Grund- und Stadtteilschulstandortes an der Bonifatiusstraße. Geplant ist ein fast 2.600 m² großer Erweiterungsneubau mit Klassen- und Fachklassentrakt, der Neubau einer Sporthalle, die umfassende Sanierung bestehender Schulgebäude, der Einbau einer Schullehrküche sowie die Erweiterung und Umgestaltung des Außengeländes.
„Mit dieser umfangreichen Neuaufstellung der Katholischen Bonifatiusschule setzen wir als Erzbistum Hamburg ein deutliches Ausrufezeichen für die schulische Bildung und Erziehung in dieser Stadt“, erklärt Generalvikar Pater Sascha-Philipp Geißler bei der Vorstellung der Baupläne. „Wir investieren hier, um auch zukünftigen Generationen von Schülerinnen und Schülern das zu ermöglichen, was sich ihre Familien wünschen: exzellente Bildung, christliche Werteerziehung und Herzensbildung von Beginn an. Dafür steht hier in Wilhelmsburg die Boni“, so Geißler.
Nach dem bereits erfolgten Abbruch des alten Gemeindehauses auf dem Schulgelände und der bevorstehenden Aufstellung von Interimscontainern für Unterrichtsräume und Lehrerzimmer soll nach den Sommerferien zunächst die umfassende Innensanierung und der damit einhergehende Leerzug des denkmalgeschützten Hauptgebäudes in Angriff genommen werden. Im Herbst folgt dann der Baubeginn für den benachbarten viergeschossigen, komplett barrierefreien Erweiterungsbau mit 12 Unterrichtsräumen, der sich in der Gebäudekubatur und mit der vorgehängten rötlichen Ziegelfassade optisch an das Altgebäude anpasst.
Nördlich an diesen Erweiterungsbau schließt sich ein zweigeschossiger Fachklassentrakt an – mit einem 200 m² großen, unterrichtlich nutzbaren Flachdach für die Naturwissenschaften. In den Neubauten werden sich die Unterrichtsräume um „offene Lernlandschaften“ anordnen. Der Innenausbau wird durch einen hohen Anteil an Holzelementen gekennzeichnet sein. Die Fertigstellung dieser ersten Sanierungs- und Neubaumaßnahmen ist für März 2026 vorgesehen. „Mit der Schulerweiterung stellen wir uns nicht nur räumlich, sondern vor allem auch pädagogisch neu auf. Wir werden den Unterricht ganz neu denken“, erklärt Schulleiterin Bianca Neugebauer ihr Konzept. „Wir wollen noch mehr individuelles und selbständiges Arbeiten ermöglichen und viel Platz für Differenzierung, für kreatives und forschendes Lernen schaffen“, so Neugebauer.
Im April 2026 folgt dann der Start umfassender Sanierungsarbeiten an zwei weiteren Altgebäuden – mit energetischer Fassadensanierung, Fensteraustausch, neuem Dachaufbau, der Überarbeitung aller Wand-, Boden- und Deckenflächen sowie dem Einbau einer Lehrküche. Die Energieversorgung der Neubauten soll zukünftig über Wärmepumpen erfolgen. Mit dem Abschluss der Sanierungsarbeiten sollen dann zu Beginn des Jahres 2027 auch die Interimscontainer abgebaut werden, um den letzten Neubau angehen zu können: die mehr als 1.000 m² große Sporthalle im östlichen Bereich des Schulgeländes. Die Dachfläche über den Nebenräumen des Neubaus ist als Schulhoffläche mit einem Spielfeld und weiteren Aufenthaltsflächen konzipiert. Das Dach der Sporthalle selbst besteht aus vier Satteldächern, die optisch die angrenzende Wohnbebauung aufnehmen. An der Westfassade wird eine Kletterwand integriert, im Seitengebäude ist ein Raum für eine Fahrradwerkstatt vorgesehen. Die Fertigstellung des neuen Sportgebäudes namens „Olympia“ ist für März 2028 geplant. Der Pausenhof wird von derzeit 2.400 m² auf zukünftig 4.150 m² Grundfläche erweitert. Neue Sportböden, Spielgeräte und Aktivmöbel werden zu mehr Pausenaktivitäten anregen.
„Mit der zweiten Sporthalle an unserem Schulstandort und den geplanten Außenanlagen eröffnen sich auch für unseren Ganztag neue Möglichkeiten“, freut sich Bianca Neugebauer auf die Zukunft. Angestrebt sei zudem eine Kooperation mit den Hamburg Towers, der in Wilhelmsburg ansässigen Basketballmannschaft, die im Gegenzug Hallenzeiten für die Nachwuchsarbeit erhalte.
„Mit den Erweiterungsbauten stellen wir diesen Standort absolut zukunftsfähig auf. Die neuen naturwissenschaftlichen Räume, viele kreative und sportliche Freiflächen, die Lehrküche und der mehrfach ausgezeichnete Bildungsraum GeoSystemErde bieten Kindern und Jugendlichen hier wirklich herausragende Entwicklungsmöglichkeiten“, erklärt Dr. Christopher Haep, Leiter der Abteilung Schule und Hochschule. Das Erzbistum setze sich konsequent und mit großem Nachdruck für die Weiterentwicklung und Profilierung des katholischen Schulsystems in der Hansestadt ein. „Zugleich gehen die wirtschaftliche Konsolidierung und die Investitionen Hand in Hand. Wir arbeiten mit Augenmaß und über einen langfristigen Zeitraum an dem Ziel einer ausgeglichenen Bilanz bei gleichzeitiger Investition in die Zukunft. Der Einwerbung von Drittmitteln und mäzenatischer Unterstützung werden wir in den kommenden Monaten unsere besondere Aufmerksamkeit widmen“, so Haep.
Allein in diesem Jahr wird das Erzbistum rund 30 Millionen Euro an Investitionen in Schulbau und Sanierung vorsehen, um die Schulstandorte zukunftsfähig aufzustellen. „Unser erklärtes Ziel ist es seit 2018 unverändert, 15 katholische Schulen in der Hansestadt weiter zu betreiben und bestmöglich zu entwickeln“, erklärt Generalvikar Geißler. Die Summe der geplanten Gesamtinvestitionen des Erzbistums Hamburg für die Schulentwicklung liege insgesamt bei etwa 150 Millionen Euro. Davon seien etwa 135 Millionen Euro für die katholischen Schulen in Hamburg vorgesehen. „Die Neubaupläne an diesem wichtigen Vor-, Grund- und Stadtteilschulstandort sind also ein deutliches Signal, dass wir als Erzbistum zu diesem Schulsystem in unserer Stadt stehen. Ohne Wenn und Aber“, bekräftigt Geißler.