Generalvikar Geißler zu Besuch an der Sankt-Ansgar-Schule


Obdachlosigkeit, Schulentwicklung, IT-Programmierung, Liebe und die Zukunft der Kirche – es war eine breite Themenpalette, die sich Generalvikar Sascha-Philipp Geißler heute bei seinem Besuch in der jesuitisch geprägten Sankt-Ansgar-Schule bot. Und der Chef der Bistumsverwaltung genoss die Unterrichtseinblicke und Gespräche mit Schülern sowie Lehrkräften sichtlich.

Nach einem Austausch mit dem Schulleitungsteam starteten die Fünftklässler Hannah, Carolina und Henri mit einer engagierten Vorstellung ihrer Initiativen und Besuche zum Thema Obdachlosigkeit. „Haben Sie auch schon Erfahrungen mit Obdachlosen gemacht?“, hakte Katharina spontan nach. Generalvikar Geißler berichtete von aufgestellten Winter-Wohncontainern für Bedürftige und Gesprächen in seinen Gemeinden. „Aber es geht ja nicht nur um diese konkreten Hilfen“, erklärte Geißler, „Wichtig ist doch, dass wir die Menschen im Alltag sehen, ihnen freundlich und würdevoll begegnen.“ Nikolai wollte die Einschätzung des Gastes zur Zukunft der Kirche hören. „Ja, die Veränderungen sind enorm. Doch Glaube ist mehr als Kirche“, antwortete Geißler, „Die Botschaft wird sich nicht ändern, wohl aber die Form, wie wir den Glauben leben und ihn vermitteln.“ Die Notwendigkeit christlichen Handels für die Gesellschaft sei gerade in diesen Zeiten mehr als offensichtlich. „Christinnen und Christen werden heute dringend gebraucht, um diese Gesellschaft zu verändern“, erklärte Geißler, bevor sich die Kinder mit Fragen zu Hobbies („Lesen … und mit Freunden telefonieren“) und privaten Aufgaben („Beim Spülmaschineausräumen und Wäschewaschen kann ich wunderbar entspannen“) an den Gast wandten.

Direkt im Anschluss nahm der Stellvertreter des Erzbischofs Einblick in die naturwissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft der Schule, schaute Achtklässlern beim Einrichten von Mikro-Controllern und den Neuntklässlern Leo und Leander beim Programmieren von CO²-Messgeräten für den Biologieunterricht zu. Im Hintergrund liefen derweil fünf 3D-Drucker, die vollautomatisch zuvor exakt berechnete Gegenstände der Schüler fertigten.

Ein „Heimspiel“ erwartete Sascha-Philipp Geißler anschließend im Bio-Reli-Profilkurs des ersten Semesters. Doch die Zeit reichte bei weitem nicht, um auf alle Fragen der Jugendlichen über Gottesbilder, Satanismus, Ehelosigkeit und Sexualität ausführlich zu antworten. Einen Literaturtipp aber ließ sich der Generalvikar nicht nehmen: das Buch Hoheslied im Alten Testament. „Da geht es äußerst erotisch zu. Da knistert es richtig“, ermunterte Geißler zum Blick in die Bibel.

Zum Abschluss informierte sich der Generalvikar im Untergeschoss des Schulbaus bei der Katholischen Studierenden Jugend (KSJ) über Sommerlager-Aktivitäten, wöchentliche Jugendgruppen und ehrenamtliches Engagement. „Ihr macht eine ganz wichtige Arbeit“, dankte Geißler den Diözesanleiterinnen Ava und Virginia sowie Jesuitenpater Dag Heinrichowski als Geistlichem Leiter. Eine Arbeit, die auch zukünftig das Profil der Sankt-Ansgar-Schule prägen soll.