Generalvikar im Austausch mit den Schulleitungen

Er kam genau zum richtigen Zeitpunkt. Nach einer lebhaften Diskussion rund um Schulentwicklung, Sanierung, Neubau und Brandschutz stellte sich Hamburgs Generalvikar Pater Sascha-Philipp heute auf einer Konferenz dem Austausch mit den Schulleiterinnen und Schulleitern der katholischen Schulen in der Hansestadt.

Und es war ein wohltuender Bruch zwischen dem kräftezehrenden Alltagsgeschäft und einem entspannten Austausch über den Sinn schulischer Orte kirchlichen Lebens. Auf der Tagung der Schulleitungen im Panoramaraum der Katholischen Akademie bekannte sich der Pallottinerpater zu mehr Mut und „zu einem kirchlichen Kulturwandel“ in einer sich stetig verändernden Gesellschaft. „Pastoral heißt für mich nicht Verwaltung, sondern Weiterentwicklung“, warb der Generalvikar zu Beginn für Offenheit und Kreativität. „Gott will zu den Menschen. Nur darum geht’s. Es geht nicht um das Aufrechterhalten einer Moralanstalt. Wir brauchen eine sorgende Kirche, wir brauchen jetzt Evolution“, so Geißler.

„Muffensausen“ vor verletzten und enttäuschten Menschen im Erzbistum – aufgrund der Schließungsentscheidungen gerade auch an den Schulstandorten – habe er als Generalvikar nicht. Da gebe es keine einfachen Rezepte, um das Vertrauen aufzubauen. Was gebraucht werde sei der Austausch und ein synodaler Prozess. „Ich möchte mit Ihnen das weiterentwickeln, was es einmal werden könnte“, blickte der Generalvikar in die Zukunft. Die finanzielle Situation sei durchaus herausfordernd, erzwinge zugleich jedoch die Fokussierung auf das Wesentliche. Und das könne eine Chance sein. „Wesentlich werden“ – das sei die Grundbotschaft Jesu, die gerade auch mit Blick auf die Neuaufstellung der katholischen Schulen Chancen bereithalte. Geißler beschrieb seine Vision von Schule als die einer sorgenden, vernetzten, weltoffenen, zuhörenden, den Menschen und unterschiedlichen Kulturen zugewandten Institution. „Es braucht diese Offenheit.

Als Kirche ermöglichen wir an den Schulen nicht nur Glaubenserfahrungen, sondern wir selbst lernen dort von den Kindern und Jugendlichen.“ Das sei elementar für die katholische Kirche insgesamt. Zum Abschied rief der Chef der Bistumsverwaltung zu mehr Kreativität im kirchlichen Raum auf. „Ich bin ein großer Freund der Ermöglichungspastoral. Wir müssen nicht immer alles richtig machen. Wir brauchen mehr Experimentierfreudigkeit“, so Geißler. Dass ein solcher kirchlicher Kulturwandel an den katholischen Schulstandorten nicht scheitere, machten die Schulleiterinnen und Schulleiter in der rund 90-minütigen Diskussion mit konkreten Beispielen aus dem realen Schulleben überaus deutlich.