Rap, Respekt & starke Botschaften – Präventionswochen an der Katharina-von-Siena-Schule

Ein kahlköpfiger Mann singt in ein mikrophon, drei Kinder stehen im Halbkreis um ihn herum und singen mit

„Meine Gefühle sind richtig und wichtig! Deine Gefühle sind richtig und wichtig!“ – Was wie der Auftakt einer neuen Schulordnung klingt, ist der Beginn des „Schutz-Raps“. Diesen trägt Christian Vazquez alias „MC Vazquez“, Pädagoge im Bereich Ganztägige Bildung und Betreuung (GBS) an der Langenhorner Katharina-von-Siena-Schule, gemeinsam mit den Kindern im Rahmen seines Workshops vor.

Zwei angebotsstarke Präventionswochen lang dreht sich an der katholischen Grundschule alles um das Thema Prävention – kindgerecht, kreativ und bewegend. In zwölf unterschiedlichen Workshops geht es um Selbstwert, Grenzen, Gefühle und Gemeinschaft.

Der Aufwand sei groß, so Vazquez, aber lohnend: „Die sechs zentralen Präventionsbotschaften sind so wichtig, dass möglichst viele Kinder sie erleben und verinnerlichen sollen!“ Konkret geht es in den Präventionsbotschaften um die Selbstbestimmung über den Körper und das bewusste Neinsagen, um das Hilfeholen, das Unterscheiden von guten und schlechten Berührungen sowie guten und schlechten Geheimnissen.

Die Begeisterung der Kinder zeigt: Das Konzept geht auf. Helena (9) aus der Klasse 3a findet die Workshops „richtig super“, vor allem wegen der Vielfalt. Im Workshop „Nein-Tonne“ setzen sich die Kinder etwa mit ihren Gefühlen auseinander, sprechen über Wut, Freude, Angst und lernen, diese zu benennen und einzuordnen.

Zweitklässlerin Polly (8) fiebert besonders dem Mutmach-Rap entgegen – denn sie ist großer Rap-Fan. Auf die Frage nach ihrer Lieblingskünstlerin kommt prompt die Antwort: „Nina Chuba natürlich!“ Als Polly dann noch erzählt, dass „Wildberry Lillet“ ihr Lieblingssong sei, muss Schulleiterin Amelie Meyer-Marcotty schmunzeln. Dass Popkultur und Prävention manchmal ganz nah beieinanderliegen, beweist Polly mit ihrer ehrlichen Begeisterung.

Meyer-Marcotty bekräftigt, wie zentral die Präventionsbotschaften für den Schulalltag seien: „Sie sind fest in unserem Leitbild verankert und ziehen sich durch das gesamte Schulleben. Diese Projektwochen geben dem Thema nun zusätzliches Gewicht – und setzen wertvolle Impulse für die persönliche Entwicklung der Kinder.“

Dann dröhnen schon die Beats von MC Vazquez durch das Klassenzimmer. Der Mutmach-Rap startet. Es wird gehüpft, gelacht, gerappt. Kinder und Pädagoge im Takt – laut, fröhlich, selbstbewusst. Und auch wenn der Besuch eines echten HipHop-Festivals wohl noch ein paar Jahre warten muss – gestärkt, selbstsicher und gut vorbereitet sind die Kinder schon heute.