Steigende Schülerzahlen in den Eingangs-Jahrgängen
Hamburgs katholische Schulen verzeichnen in den Eingangsjahrgängen zum Teil deutlich steigende Schülerzahlen. Das ergibt sich aus den aktuellen Anmeldungen zum Schuljahresstart 2024/25. Demnach erhöht sich die Zahl der Erstklässler an den katholischen Grundschulen leicht von 792 (2023) auf nunmehr 805 Jungen und Mädchen. Noch deutlicher ist der Anstieg bei den Fünftklässlern, die sich um fast 27% von 279 (2023) auf nun 354 Kinder erhöhen. Spitzenreiter bei den weiterführenden Schulen sind die Sankt-Ansgar-Schule mit einem Plus von 46,3% und die Sophie-Barat-Schule mit einem Plus von 33% bei den neuen Fünftklässlern.
Insgesamt werden im neuen Schuljahr 2024/25 6.164 Schülerinnen und Schüler eine katholische Schule in der Hansestadt besuchen. Im Vergleich zum Vorjahr sinkt die Gesamtzahl um 79 Kinder und Jugendliche (2023: 6.243). Grund dafür sind vor allem der laufende Abbau des Niels-Stensen-Gymnasiums sowie des Stadtteilschulzweiges der Katholischen Schule Harburg, der im Sommer kommenden Jahres abgeschlossen sein wird. „Wir werden die traditionsreiche Katholische Schule Harburg dann als Grundschule auf dem Campus des heutigen Niels-Stensen-Gymnasiums weiterentwickeln – mit ganz neuen räumlichen sowie pädagogischen Möglichkeiten“, skizziert Dr. Christopher Haep, Leiter der Abteilung Schule und Hochschule, die Zukunftspläne des Erzbistums Hamburg. Im Sommer 2025 steht der Umzug der Katholischen Schule Harburg auf das Schulgelände an der Alten Feuerwache an. „Bewerbungen sind ab sofort möglich“, erklärt Haep.
3.713 Jungen und Mädchen besuchen im neuen Schuljahr eine der 13 katholischen Vor- und Grundschulen im Hamburger Stadtgebiet (2023/24: 3.750). Die geringere Gesamtzahl (-37 Schüler) ergibt sich u.a. durch Schülerfrequenzsenkungen an einzelnen Schulstandorten. Damit geht auch eine Optimierung der Lernbedingungen sowie der individuellen Lernfortschritte der Schülerinnen und Schüler einher. Zu den größten Grundschulen zählen in der Hansestadt die Katholische Schule Bergedorf (465 Vor- und Grundschüler), die Katholische Schule Farmsen (417) sowie die Katharina-von-Siena-Schule in Langenhorn (373). Besondere Anmeldezuwächse bei den Erstklässlern im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen die Katholische Schule Am Weiher (+17 Schüler, +54,8%), die Katholische Bonifatiusschule Wilhelmsburg (+10 Schüler, +16,8%) und die Katholische Schule Bergdorf (+8 Schüler, +8,3%).
Insgesamt besuchen in Hamburg 1.794 Schülerinnen und Schüler ein katholisches Gymnasium sowie die an den gymnasialen Standorten beheimateten Stadtteilschul-Oberstufen. Mit 918 Schülern (+2,5%, 2023/24: 896) ist die Sophie-Barat-Schule die größte katholische Schule in der Hansestadt, gefolgt von der jesuitisch geprägten Sankt-Ansgar-Schule mit 778 Schülern (+2,3%, 2023/24: 761). 98 Schüler besuchen den letzten Jahrgang des im Sommer 2025 auslaufenden Niels-Stensen-Gymnasiums sowie der dort beheimateten Stadtteilschul-Oberstufe Süd.
Investitionen
Zukünftig wird das katholische Schulsystem in Hamburg zwei Stadtteilschulstandorte – in Billstedt und Wilhelmsburg – weiterentwickeln. 305 Schüler besuchen im neuen Schuljahr den Stadtteilschulzweig der
Katholischen Schule St. Paulus in Billstedt, 309 den Stadtteilschulzweig der Katholischen Bonifatiusschule in Wilhelmsburg. „Unsere Stadtteilschulen in Wilhelmsburg und in Billstedt erfreuen sich seit Jahren großer Beliebtheit. Deswegen ist es richtig, an diesen beiden Standorten fokussiert und nachhaltig zu investieren“, begründet Dr. Christopher Haep die Investitionen – u.a. in ein komplett neu aufgestelltes naturwissenschaftliches Fachunterrichtsgebäude in Billstedt. Die Schülerinnen und Schüler erwarte eine „zukunftsweisende Ausstattung“, die ganz neue Unterrichtserfahrungen in den naturwissenschaftlichen Fächern ermögliche, so Haep. Die Sanierung und Neugestaltung des Themenhauses wurde durch großzügige Förderungen – u.a. durch die Ingeborg-Gross-Stiftung, die Swisslife-Stiftung für Chancenreichtum und Zukunft sowie zahlreiche Spenderinnen und Spender – ermöglicht. Rund 30 Millionen Euro investiert das Erzbistum Hamburg am Grund- und Stadtteilschulstandort in Wilhelmsburg, wo ein weiteres Unterrichtsgebäude und eine neue Sporthalle auf dem Schulgelände an der Bonifatiusstraße entstehen.
Und die Schulentwicklung des Erzbistums Hamburg nimmt auch in Barmbek konkrete Formen an. So steht dort am 23. September das Richtfest für den Neubau einer modernen dreizügigen Vor- und Grundschule an – in unmittelbarer Nachbarschaft zum Mesterkamp-Quartier. Der ca. 5.000 m² große Neubau der Sophienschule wird neben einer Sporthalle, einer Aula und Mensa auch ein grünes Klassenzimmer, einen Raum der Stille und einen Kindergarten beinhalten. Die voraussichtlichen Gesamtinvestitionen liegen bei mehr als 25 Millionen Euro. Mit einer Millionenspende beteiligt sich die Hamburger Familie Franke, die ihre geschäftlichen und privaten Wurzeln in Barmbek-Uhlenhorst hat, an diesem Zukunftsprojekt. „Die Unterstützung durch Mäzene und die Kooperationen sind für uns als Privatschulträger ein wesentlicher Baustein für die zukünftige Entwicklung und nachhaltige Absicherung des katholischen Schulsystems“, erklärt Haep.
Internationalität
Schülerinnen und Schüler an den katholischen Schulen spiegeln die Internationalität der Millionenmetropole wider: Im neuen Schuljahr werden Kinder und Jugendliche aus insgesamt 78 Nationen unterrichtet. „Der kulturelle Reichtum an den katholischen Schulen ist nicht nur ein großartiger Schatz für die Schulgemeinschaften und jeden einzelnen Schüler, sondern zugleich für unsere ganze Stadt. Das ist gelebte Integration, die unsere Gesellschaft gerade in diesen schwierigen Zeiten besonders braucht – in einer Zeit, die durch Hass, Fremdenfeindlichkeit und Populismus gekennzeichnet ist. Dem stellen wir uns mit einer starken Demokratiebildung und einer klaren Werteerziehung auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes entgegen. Tag für Tag neu“,
sagt Dr. Christopher Haep.
Mit durchschnittlich 54 % stellen die katholischen Schülerinnen und Schüler die mit Abstand größte konfessionelle Gruppe dar. 19 % aller Kinder und Jugendlichen sind evangelisch, 27 % gehören einer anderen oder keiner Konfession an.