Verbeamtungen: „Loyalität bedeutet keinen blinden Gehorsam“

Verbeamtungen: „Loyalität bedeutet keinen blinden Gehorsam“
Acht Lehrerinnen und Lehrer der katholischen Schulen in Hamburg erhielten jetzt aus den Händen von Dr. Christopher Haep, Leiter der Abteilung Schule und Hochschule im Erzbischöflichen Generalvikariat, ihre Urkunden zur Berufung in das Beamtenverhältnis auf Probe sowie in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit.

In seiner Ansprache richtete Haep seinen Blick besonders auf die Treue- und Loyalitätspflichten von Kirchenbeamtinnen und -beamten gegenüber ihrem Dienstgeber – und auf die Aufgabe, durch das eigene Handeln am Sendungsauftrag der Kirche mitzuwirken. „Persönliches und institutionelles Versagen in der Missbrauchsaufarbeitung, Reformstau in der katholischen Kirche, die Themen des Synodalen Weges – all dies löst auch Fragen hinsichtlich der Loyalitätspflicht von Kirchenbeamtinnen und Kirchenbeamten aus. Doch Treue und Loyalität bedeuten nicht die Beschneidung Ihrer Kritikfähigkeit. Sie bedeuten keinen blinden Gehorsam, keine unkritische Folgsamkeit gegenüber den kirchlichen Normen“, so Haep.

Verbeamtungen: „Loyalität bedeutet keinen blinden Gehorsam“Entscheidend sei es vielmehr zu fragen, was der eigene Beitrag zur Ausgestaltung des Sendungsauftrages der Kirche sein könne. „Es geht um Ermöglichung, Unterstützung und Umsetzung des Sendungsauftrages. Es geht darum, den Menschen die Frohe Botschaft Jesu Christi zu bringen und als Schule an der Seite junger Menschen zu sein“, betonte Haep.

Es gehe hingegen nicht darum, in welchem Lebensstand jemand lebe, ob in einer gleich- oder nicht-gleichgeschlechtlichen Partnerschaft, ob jemand schwul, hetero, transsexuell sei oder sich einer anderen sexuellen Identität zugehörig fühle. Vor Authentizität und Transparenz dürfe es keine Furcht geben.

„Sie alle sind in dieser Kirche und bei der Umsetzung des Sendungsauftrages unserer Kirche willkommen“, verdeutlichte der Leiter der Abteilung Schule und Hochschule. Im Anschluss sprachen die Pädagoginnen und Pädagogen der Sophie-Barat-Schule, der Sankt-Ansgar-Schule, der Franz-von-Assisi-Schule, der Katholischen Bonifatiusschule, der Katholischen Schule St. Paulus sowie der Domschule St. Marien gemeinsam die Eidesformel, bevor sie schließlich ihre Berufungsurkunden entgegennahmen.

Foto: Dr. Christopher Haep (Leiter Abteilung Schule und Hochschule, r.) mit Marion Karg (Leiterin Referat Schulaufsicht, 2.v.l.) und Martina Scheidle (Referat Schulprofil, 3.v.l.) sowie den Lehrkräften Anja Behrens (Franz-von-Assisi-Schule / Sankt-Ansgar-Schule), Katharina von Samson-Himmelstjerna (Sankt-Ansgar-Schule), Eileen-Marie Chong (Katholische Bonifatiusschule), Annika Voßkuhl (Katholische Schule St. Paulus), Peter Jitschin, Annika Sarwari, Stephan-Gabriel Schröder (alle Sophie-Barat-Schule) sowie Barbara Morascher (Inklusion Domschule St. Marien).