Verleihung der Missio canonica an katholische Lehrkräfte
Am vergangenen Sonnabend erteilte Erzbischof Stefan Heße in einer feierlichen Messe im Kleinen Michel u.a. mehreren Lehrkräften katholischer Schulen in Hamburg die „Missio canonica“.
Es ist die kirchliche Erlaubnis für die Erteilung katholischen Religionsunterrichts. Die Lehrerinnen und Lehrer geben dabei das Versprechen ab, ihren Unterricht in Übereinstimmung mit der Lehre der katholischen Kirche zu erteilen.
Im Rahmen der Eucharistiefeier überreichte Erzbischof Stefan die Urkunden an Religionskräfte der Katholischen Bonifatiusschule, der Katholischen Schule St. Paulus, der Katholische Schule St. Antonius sowie des Niels-Stensen-Gymnasiums.
Bereits am Nachmittag hatte er – gemeinsam mit Dr. Christopher Haep, dem Leiter der Abteilung Schule und Hochschule, mit den Pädagoginnen und Pädagogen über die Herausforderungen des Religionsunterrichts, über Ziele und Zunftswünsche gesprochen. Dabei betonte Dr. Haep den zunehmenden Plausibilisierungsdruck, unter dem der Religionsunterricht stehe.
„Da kommt es auch darauf an, dass Sie sich als Religionslehrerinnen und Religionslehrer authentisch in ihrem Glauben, in ihrem Bekenntnis zu erkennen geben und im Unterricht positionieren“, erklärte Haep.
Das beinhalte nicht nur die positive Bindung an Glaube, Religion und Kirche mitzuteilen, sondern auch vom eigenen Ringen mit dem Glauben, vom Sich-Reiben an kirchlichen Entscheidungen Ausdruck zu geben.
Für die Schülerinnen und Schüler sei es unverzichtbar, im Unterricht auf glaubwürdige Zeugen zu treffen, nicht nur auf Referenten oder Moderatoren des unterrichtlichen Geschehens.
Der Religionsunterricht steht in vielen Diözesen und Regionen Deutschlands inzwischen unter enormen Entwicklungsherausforderungen. Deswegen gelte es heute besonders, spezifische und kontextbezogene Antworten für die regionalen Situationen zu finden und zu schauen, wie für Schülerinnen und Schüler ein zeitangemessenes religionsunterrichtliches Format realisiert werden könne. Das Erzbistum Hamburg arbeite daher derzeit an weiterführenden, jeweils unterschiedlichen Konzepten für alle drei Bistumsregionen.
Abschließend dankte Dr. Christopher Haep den Religionslehrerinnen und Religionslehrer ausdrücklich für ihren täglichen Einsatz.
„Uns ist bewusst, dass Sie als Lehrkräfte gerade in Zeiten der Kirchenkrise immer an vorderster Front stehen und sich den Fragen von Schülerinnen und Schülern, von Kolleginnen und Kollegen, von Eltern stellen müssen – und das ist extrem herausfordernd, manches Mal auch belastend. Mir ist wichtig zu sagen: Sie sind nicht allein. Sprechen Sie uns an, wenn Sie Unterstützung brauchen“, verdeutlichte Haep die Unterstützung des Schulträgers.
(Fotos: Ralf Adloff)